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Günstige PKV – Geld sparen und wechseln

Warum Sie Versprechen und Behauptungen zur all so günstigen PKV, der ewigen Beitragsersparnis und dem ach so tollen Tarif hinterfragen sollten? Warum billig nicht gut sein kann und Leistung über die Jahre Geld kostet? Warum die Lohnsteuer nach dem PKV Wechsel steigt? All diese Informationen finden Sie hier.

Geben Sie einmal die Schlagworte „günstige PKV“ oder „Geld sparen PKV“ in eine Suchmaschine Ihrer Wahl ein und schauen Sie einmal was passiert. Das zeigt aber schon das Grundproblem einer Beratung zur PKV. Dabei ist es vollkommen egal, ob Sie ein Onlineportal wie Clark oder Check24 wählen, einen Vermittler (Makler, Vertreter ist dabei auch egal) vor Ort. Viele Vermittler haben es leider bis heute nicht verstanden und glauben, Menschen wollen nur billig.

Billig ist nicht gut, Leistung kostet Beitrag

Das ist, auch nach dreiundzwanzig Jahren in der PKV und BU Beratung vollkommener Nonsens. Warum? Weil sich eine PKV nicht zum Geldsparen eignet. Weder heute noch in Zukunft und wer mit einem Kunden ehrlich kommuniziert, der wird auch nie auf die Idee kommen, die private Krankenversicherung als „Günstige PKV“ schönzureden.

Günstige PKV – Geld sparen und wechseln

Schon vor über zehn Jahren habe ich einen Artikel mit dem Titel: »Eine PKV muss man sich leisten können und wollen« geschrieben, tausende Male gelesen, bedauerlicherweise anscheinend von vielen Vermittlern nicht.

Da wird heute weiter die Ersparnis – „Sau durch das Dorf getrieben“. Es geht oft nur darum, jemanden mit den Lockbegriffen wie „günstige PKV“, „PKV Ersparnis“ oder „Geld sparen PKV“ zu einem Klick auf eine (Entschuldigung) meist dämliche Werbeanzeige zu bringen. Die Daten lassen sich dann schnell und schön für 200 € pro Adresse an ahnungslose Vermittler verkaufen.

Niemand sollte in die PKV wechseln, um Geld zu sparen

sagt das Einhorn

Interessant ist auch, dass dabei einige Tarife und Versicherer ganz vorn dabei und das hat sich, zumindest bei der Hanse Merkur Krankenversicherung auch nicht geändert. Seit Jahrzehnten ist die Beitragsersparnis das zentrale Argument vom Versicherer, seinen Maklerbetreuern und Mitarbeitern. Klar, wer billig will, soll billig kaufen. Mir egal und was stört mich, wenn jemand in sein Unglück rennt, oder?

Günstige PKV – warum der erste Blick bei ARAG und Hanse Merkur schnell täuscht

Mehrfach die Woche passiert genau das. Menschen melden sich und fragen an, weil diese von einem Vermittler den ARAG MedBest empfohlen bekommen haben. Ist es nicht der Tarif gewesen, dann ist es der AZP Best Fit der Hanse Merkur. Manchmal auch der ProFit KVT Tarif. Was haben all diese Tarife gemeinsam? Der Vermittler hat schnell eine tolle Beitragsersparnis ausgerechnet und den Tarif als besonders billig und mit grandiosen Leistungen dargestellt. Vor einigen Tagen hatte ich dazu eine spannende Diskussion auf LinkedIn.

Dazu kommen oft noch andere Probleme. Gesundheitsfragen sind nicht so wichtig, lassen sich diese doch sonst nicht in einer Stunde schnell beantworten und somit bekommt der Kollege, welcher keiner ist, keine schnelle Unterschrift unter den Antrag. Wie soll das auch innerhalb einer Stunde klappen?

Also endet es in Antworten wie dieser: „Das brauchen Sie nicht angeben!“, und dem grandiosen Hinweis, fordern Sie bloß keine Patientenquittung bei Ihrer Kasse und keine Krankenakte an.

Ein weiteres Argument, ich habe das schon bei dem Beitrag zur Patientenquittung beschrieben, ist das mit der „unterlassenen Hilfeleistung“, wenn Sie nicht sofort und im ersten Termin mit dem Berater unterschreiben. Schließlich könnten Sie ja krank werden und dann nicht mehr in die PKV wechseln können. Selten habe ich so einen Unsinn gehört, aber das lesen Sie am einfachsten selbst nach.

Denn Sie wissen (oft) nicht, was sie tun

Dabei kann ich es einigen Kunden gar nicht übel nehmen. Klar wurde dem Vermittler geglaubt. Klar ist es so, dass „ich ja etwas glauben muss, wie soll ich es sonst wissen?“, sagte gestern ein Anrufer zu mir. Erst nach einigen Stunden google, lesen bei Ihnen auf der Webseite, lesen bei einigen Kollegen und „in mich gehen“ merke ich nun, dass ich vollkommenen Unsinn erzählt bekam.

»Kein Wort wurde darüber verloren, warum ich nach dem PKV Wechsel eine höhere Lohnsteuer habe. Warum blieben nach meinem Wechsel in den ARAG Med Best von den dreihundert Euro Ersparnis nur noch fünfzig für mich übrig?«

Aus einer Interessenten E-Mail (die Anlage der Berechnung hier)

steigende Lohnsteuer konterkariert günstige PKV

Blöd, dass keiner über die steigende Lohnsteuer nach dem Wechsel in die private Krankenversicherung gesprochen hat. OK, klang ja auch besser von riesiger Ersparnis zu sprechen und nicht von steigenden Steuern. Dabei wäre es teilweise sogar zu lösen gewesen. Mehr dazu erklärte ich bereits vor Jahren im Beitrag zur Lohnsteuer und der PKV.

Leider ist es häufig so, dass die Nachteile eines PKV Wechsels oder die unangenehmen Details einfach »vergessen« werden. Klar klingt Ersparnis, schnelle Termine und bessere Leistungen auch ganz viel schöner, statt zu sagen Eigenverantwortung, mehr Lohnsteuer, weniger Leistung bei Kinderkrankengeld oder anderen Bereichen.

Nur hat das aber dann nichts mehr mit einer umfassenden und seriösen PKV Beratung zu tun und wird eher ein schneller Verkauf eines billigen Tarifes, der sich vielleicht in den kommenden Jahren böse rächt.

Warum fallen Menschen darauf rein?

Es geht keinesfalls darum, hier den schlechten Berater als allein schuldig hinzustellen. Das ist es nicht und das war es nicht. Oft ist es eher das Problem, einer spricht es nicht an, der Kunde fragt es aber nicht nach und freut sich auch, wenn er hört, was er hören möchte.

Ich möchte das einmal sehr klar hier ergänzen.

  • Interessenten wissen es manchmal nicht besser
  • Interessenten fragen aber auch manchmal einfach nicht (genug)nach
  • Interessenten glauben zu schnell alles, was ihnen erzählt wird
  • Interessenten wollen oft nicht lesen, schon gar keine fünfzig Seiten (ausgenommen ausdrücklich meine, die lesen oft viel mehr, als sie müssen und finden es manchmal sogar schade, wenn die Beratung beendet ist und es macht denen auch Spaß)
  • Interessenten wollen oft schnell und einfach den besten Tarif

Doch nichts im Leben hat nur Vorteile. Wollen Sie nur die Vorteile eines Tarifes wissen, dann gehen Sie auf die Homepage des Versicherers und schauen sich die bunten Bilder an, lesen die Highlights und haben den besten und tollsten (gibt es die Steigerung überhaupt? Egal, Hauptsache Superlativ) Tarif.

Wollen Sie aber nicht nur die schöne und rote Seite des Apfels sehen? Sondern auch die grüne, die mit den kleinen braunen Punkten, dem Loch, welches die kleine Made herein, gefressen hat? Dazu brauchen Sie einen, der den Apfel auf die andere Seite dreht und auch die Schattenseite beleuchtet.

Die Seite muss gar nicht schlimm oder schlecht sein, nur eben anders. Es geht aber darum, zu wissen, WAS und WARUM Sie etwas kaufen. Eine Einschränkung muss nicht schlimm sein, nur weil es nicht alles und immer leistet, ist es nicht schlecht!

Daher tun Sie sich einen großen Gefallen. Vergessen Sie billige PKV zum Geldsparen und befassen Sie sich mit dem Schutz, der Sie langfristig weiterbringt. Nicht billig, sondern gut und bezahlbar!

Ein Kommentar

  1. Guten Tag Herr Hennig,

    Vielen Dank für ihren Beitrag. Auch die Vermittler der größten dt. Krankenversicherung schauen immer wieder gern auf ihre Homepage. 😊 Viele vermeintlich „beste Verkäufer“ habe ich in meinen 26 Jahren Berufserfahrung kommen und gehen sehen. Geblieben sind die, die ihren Beruf mit Herz ausüben und sich die nötige Zeit für ihre Kunden nehmen.

    In diesem Sinne, bleiben wir weiterhin ehrlich und liebe Grüße nach Rügen,
    Mike Keilholz

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