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Hanse Merkur Krankenversicherung verhindert kritische Berichte?

Die Hanse Merkur scheint Kritik nicht so gern zu lesen, denn warum sonst fordert diese von einem Maklerkollegen die Löschung eines LinkedIn Beitrages, nur weil dieser dort auf die Lücken hinweist? Die ganze Geschichte und (wenn dann eingegangen) die Antwort der Hanse Merkur, lesen Sie hier gern nach.

Update 28.02.2024: Die aus meiner Sicht absolut nichtssagende Antwort des Versicherers, meine gestellten Fragen und der Verlauf ist unten ergänzt.

Ich blogge seit über zwanzig Jahren, genau genommen noch länger und habe mich immer bemüht, kritisch, aber vollständig und wahr zu berichten. Nie hat mich ein Versicherer verklagt und gewonnen, einmal hat es einer versucht und diesem wurde dann die Definition freier Berichterstattung erklärt. Ein anderer wollte vor Jahren mal einen Beitrag kaufen, den ich dann nach Bezahlung eines fünfstelligen Betrages löschen sollte. Hat auch nicht geklappt, ist heute noch online. Die Hanse Merkur scheint hier bei einem Maklerkollegen eine etwas andere Strategie zu verfolgen. So richtig verstanden hat hier jemand das Wort Kritik und deren Sinn nicht.

Vor einigen Tagen habe ich ein Seminar (online) der Hanse Merkur besucht, in der man einige falsche und fragwürdige Informationen über den eigenen Tarif AZP und die Mitbewerber verbreitet hat. Dazu habe ich auch schon bei LinkedIn angekündigt, einmal etwas zu schreiben. Das sollte die Woche passieren, aber dann kam das.

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Auszug aus der Homepage der Hanse Merkur (Vertriebsportal) vom 24.02.2024

Ein Kollege schrieb mir, er hat einen Beitrag für den zweifelsohne schlechten Tarif KVS (Start) der Hanse Merkur geschrieben und diesen auf seinem LinkedIn-Profil veröffentlicht. Im Anschluss erhielt eben dieser Kollege dann einen Anruf vom „Hanse Merkur Vertriebsmanager Betrieb“. Herr R.F. forderte den Kollegen auf, den Beitrag bei LinkedIn zu löschen, schließlich sei es „diffamierend“ für die Hanse Merkur Krankenversicherung und der Beitrag muss gelöscht werden. 

Ich kann verstehen, dass bei einem so leistungsschwachen Tarif wie dem KVS, den man aber als guten Einstieg in die PKV-Tarifwelt verkaufen möchte, schlechte Berichterstattung eher kontraproduktiv ist. Aber vielleicht wäre es einfacher und für alle Kunden und Vertriebspartner sinnvoller, sich an die eigene Nase zu fassen und Lücken im Tarif zu schließen. Nein, stattdessen meint hier anscheinend ein Mitarbeiter zu glauben, ich rufe mal an. Ich unterstelle wohlwollend, dass dieses nicht die Unternehmenshaltung der Hanse ist, das frage ich aber die Presseabteilung und den Vorstand Hr. Bussert auch noch direkt in einer Anfrage zur Stellungnahme.

„Was nicht in meinem Kram passt und mich nicht gut aussehen lässt, kann ich mal löschen lassen?“

Sorry, aber wo genau lebt dieser Mitarbeiter? Was genau ist an der rechtlichen Stellung eines Maklers, der bekanntlich im Lager des Kunden steht und diesem sogar per Gesetz zur objektiven Marktauswahl verpflichtet ist, so schwer zu verstehen?

Gravierende Lücken im Hanse Merkur KVS (Start Fit)

Doch schauen wir uns den (bereits gelöschten) Beitrag des Kollegen einmal an. Ich habe mich entschieden, die Aussagen 1:1 so zu übernehmen und in der rechten Spalte die Aussage aus den Bedingungen zu zitieren und eigene Anmerkungen zu ergänzen, wo es nötig ist. Quelle aller Aussagen ist das Hanse-Merkur-Vertriebsportal, welches frei zugängliche Informationen bietet. Grundlage und Aussage aus den Bedingungen finden Sie selbst zum Nachlesen ebenfalls dort, hier der Link direkt auf das aktuelle PDF. Druckstück Nr. KVS-17-EKV2 06.23

Damit es etwas übersichtlicher wird, als Zitat mit dem roten Streifen links immer die Aussage des Kollegen in seinem LinkedIn Post und darunter, in (in kursiv) Zitat und Stelle in den Hanse Merkur KVS Versicherungsbedingungen, ergänzt um meine Anmerkungen und Hinweise. Legen wir los.

“𝗪𝗶𝗲 𝗴𝘂𝘁 𝗸𝗮𝗻𝗻 𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗽𝗿𝗶𝘃𝗮𝘁𝗲 𝗞𝗿𝗮𝗻𝗸𝗲𝗻𝘃𝗲𝗿𝘀𝗶𝗰𝗵𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗳𝘂̈𝗿 𝟮𝟱𝟴 𝗘𝘂𝗿𝗼 𝘀𝗲𝗶𝗻? Die Werbung suggeriert dir “beste” Absicherung bei maxmaler Beitragsersparnis. 𝗗𝗶𝗲 𝗪𝗮𝗵𝗿𝗵𝗲𝗶𝘁 𝗶𝘀𝘁: Die Absicherung ist nicht viel bessr als in der gesetzlichen Krankenkasse. Für Menschen, die in diesem Tarif versichert sind, ergeben sich teils versteckte Zusatzkosten in erhebliche Höhe. Es geht übrigens um den Tarif KVS der Hanse Merkur (auch als Start bekannt). 𝗛𝗶𝗲𝗿 𝗲𝗶𝗻𝗶𝗴𝗲 𝗱𝗲𝗿 𝘄𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴𝘀𝘁𝗲𝗻 𝗘𝗶𝗻𝘀𝗰𝗵𝗿𝗮̈𝗻𝗸𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗞𝗼𝘀𝘁𝗲𝗻𝗳𝗮𝗹𝗹𝗲𝗻:”

Im Portal heisst es dazu:

“Zusammen mit einem umfassenden Leistungskatalog bietet Start Fit ein sehr attraktives Vollversicherungspaket für Ihre selbstständigen Kunden.”

Dass der Tarif lückenhaft ist und gerade bei Selbstständigen, die bislang nicht das große Einkommen haben, eine Kostenfalle werden kann, das sehen wir dann gleich einmal genauer.

“Gehst du direkt zu einem Facharzt wird die Behandlung und A͟L͟L͟E͟ Folgebehandlungen nur zu 80% erstattet.”

“Wird die Erstbehandlung nicht durch einen Primärarzt durchgeführt, reduziert sich die Erstattung nach den Punkten I. 1.1. und I. 1.2. auf 80 %. Ambulante Operationen zählen als Primärarztbehandlung. Gleiches gilt für die Erstversorgung,wenn in einem akuten Notfall kein Primärarzt zu erreichen ist, für ambulante Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten nach gesetzlich eingeführten Programmen gemäß § 1 (2) b MB/KK 2009 und für von der STIKO empfohlene Schutzimpfungen gemäß der Tarifbedingung zu § 1 (2) MB/KK 2009.“

Wer also eine Behandlung, also das, was sich der „verständige Verbraucher“ als Arztbesuch vorstellt, in Anspruch nimmt, erwartet eine Erstattung durch seine Krankenversicherung. Gerade Selbstständige wollen schnell und effektiv behandelt werden und nicht von Arzt zu Arzt laufen. Dieser Versicherte bekommt bei Nutzung ohne Primärarzt nur 80 % erstattet. Der Rest ist eigener Anteil. Viel gravierender, ein verletztes Primärarztprinzip lässt sich eben nicht so einfach wieder wegwischen und heilen. Was genau die Hanse Merkur als Primärarzt definiert, das lesen wir hier:

Als Behandlungen durch einen Primärarzt nach den Punkten I. 1.1. und I. 1.2. gelten Behandlungen durch einen Facharzt für Allgemeinmedizin/ praktischen Arzt, einen Internisten ohne Schwerpunktbezeichnung, der an der hausärztlichen Versorgung teilnimmt, einen Facharzt fürFrauenheilkunde, für Augenheilkunde oder für Kinderheilkunde.

Die Reduzierung betrifft übrigens auch alle Leistungen für Arznei- und Verbandmittel, nur falls der Kollege darauf nicht eindeutig hingewiesen haben sollte. Heißt also, Sie gehen zum Arzt mit Magenproblemen, der ist blöderweise ein Facharzt, der nicht Hausarzt ist, stellt eine chronisch entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa fest. Dann sind auch alle Medikamente mit charmanten 20 % Eigenanteil versehen. Wenn das kein Risiko ist, dann weiß ich auch nicht. Was Behandlungen so kosten, können Sie in meiner Serie “WasKostenEigentlich” genauer nachlesen. Dann überlegen Sie sich schnell einmal, wie lange Sie die fehlenden zwanzig Prozent ZUSÄTZLICH zu Ihrer normalen Selbstbeteiligung von 500 oder 1.000 € so stemmen können, wenn als Selbstständiger Krankheit, fehlendes Einkommen und weitere Probleme zusammenkommen.

“Heilmittel wie Logopädie und Ergotherapie werden generell nur zu 90% erstattet.”

Da war der Kollege ja noch positiv bei seiner Formulierung, denn in den Bedingungen gibt es dazu eine genaue Definition, was genau als Heilmittel gilt. Im Gegensatz zu anderen Versicherern, welche hier mit offenen Formulierungen arbeiten, ist es bei der Hanse Merkur im Start Fit klar begrenzt und definiert.

Heilmittel zu 90%. Als Heilmittel gelten Licht-, Wärme- und sonstige physikalische Behandlungen, Ergotherapie, Logopädie, Schwangerschaftsgymnastik, Massagen, medizinische Bäder jeder Art sowie alle anderen Heilmittel gemäß Tarifbedingung b zu § 4 (3) MB/KK 2009. Wird eine Operation nicht stationär, sondern ambulant durchgeführt, werden in diesem Zusammenhang zu erstattende Heilmittel zu 100 % vergütet.

Kommen wir danach zu dem teuren Teil der Hilfsmittel. Dazu könnten wir hier ewige Seiten ausführen und uns unzählige Kostenbeispiele von tausenden Euro anschauen. Der Kollege schrieb hier:

für Hörgeräte und Sprechhilfen werden je Hilfsmittel maximal 1.000 € erstattet. ❌ für Prothesen und Orthesen werden maximal 15.000 € je Hilfsmittel erstattet. ❌ für Krankenfahrstühle werden maximal 1.000 € erstattet. Im Bereich Hilfsmittel werden maximal die Standardausführungen erstattet. Die oben genannten Summen mögen heute ausreichen, aber bei einer Inflation von 2,5 % p.a. reichen sie in 30 Jahren nicht einmal mehr für die Standardausführung.

Wollen Sie die leistungsstarke Prothese, das Hörgerät, mit dem Sie sich auch in einem Raum mit mehreren Menschen unterhalten können, oder eines, wo Sie allein mit den Umgebungsgeräuschen wahnsinnig werden? Gehen Sie gern einmal bei dem nächsten Besuch in der Stadt in einen Laden für Hörgeräte oder sprechen mit Menschen, die eines haben. Dann testen Sie einmal Geräte für 1.000 und welche zum doppelten Preis. Besonders spannend ist in dem Zusammenhang die Einschränkung der Hanse Merkur, die da lautet:

Hör– und Sprechhilfen sind bis zu einem Rechnungsbetrag von 1.000 € je Hilfsmittel erstattungsfähig, Körperersatzstücke, Orthesen und orthopädische Rumpf-, Arm- und Beinstützapparate bis zu einem Rechnungsbetrag von 15.000 € je Hilfsmittel. Krankenfahrstühle sind bis zu einem Rechnungsbetrag von 12.000 € erstattungsfähig. Kosten für das Ausleihen, die Reparatur und die Wartung von Hilfsmitteln sowie die Unterweisung im Gebrauch sind ebenfalls erstattungsfähig.

Eine, wenn auch völlig abwegige Erstattung von Sehhilfen (Brillen, Kontaktlinsen) von einhundert Euro alle drei Jahre, die ignorieren wir hier einfach einmal, dieser Punkt sollte auch nicht entscheidend bei der PKV Auswahl sein. Gravierender geht es aber weiter.

Auch das Problem mit den absoluten Grenzen und der Inflation ist durchaus berechtigt. Wann brauchen Sie einen PKV-Schutz meist? In einigen Jahren oder bei schweren Unfällen oder Erkrankungen. Wenn der Versicherer also Topleistungen und eine hohe Eigenbeteiligung anbieten würde, könnten Sie damit vielleicht leben. Hat er einfach schlechte Leistungen, die auch unter denen einer GKV liegen, ist es eben nicht so einfach.

❌ ambulante Psychotherapie ist nur nach vorheriger Genehmigung erstattungsfähig. (maximal 50 Sitzungen p.a. , 30% Selbstbehalt)

Recht hat er, denn die Bedingungen (können Sie gern in dem PDF nochmals nachlesen) zeigen genau das. Punkt 1.6. regelt die ambulante Psychotherapie. 

Voraussetzung für die Erstattung ist, dass dem Versicherer vor Beginn der Behandlung ein ausreichend begründeter Bericht vorgelegt wird und er die Leistungen schriftlich zugesagt hat. Die Aufwendungen für psychotherapeutische Sitzungen werden zu 70 % erstattet. Die Anzahl der Sitzungen ist auf 50 pro Kalenderjahr begrenzt.

Also, der Versicherer will einen ausreichend begründeten (was auch immer das bedeutet) Bericht, dann muss er zusagen oder eben auch nicht, und dann werden 70 % bis maximal fünfzig Sitzungen bezahlt. Eine Begrenzung in irgendeiner Form, also prozentual oder auf die Anzahl, ist nötig und auch sinnvoll, um den Tarif billig zu halten, beides zusammen und dazu die Genehmigung, ich weiß ja nicht.

Der Kollege weiß zudem noch auf die Kostenbegrenzungen bei Zähnen hin, die mit 600 € im ersten Jahr beginnen und nach dem siebten Jahr endlich auf “großzügige 4.000 € pro Jahr gedeckelt werden, dauerhaft (!). Da wünsche ich viel Freude bei den ersten Implantaten oder nach schweren Erkrankungen mit Tumoren im Gesicht oder dergleichen.

Aber es wird noch besser. Eine Familie sollten Sie besser auch nicht planen oder zumindest hoffen, dass es auf natürlichem Wege klappt. Denn sonst heißt es dort in den Bedingungen:

Nicht versichert sind ferner Inseminationen und künstliche Befruchtungen einschließlich der Maßnahmen, die im Rahmen dieser Therapien durchgeführt werden.

Zu guter Letzt schrieb der Kollege in seinem Post auf LinkedIn:

❌ eine Anschlussheilbehandlung wird gem. Tarifbedingungen nur in folgenden Fällen erstattet: 👉 Bypass-Operation am Herz, akuter Herzinfarkt, Operation am offenen Herzen, Wirbelsäulen-Operation, Schlaganfall, Gelenkersatz mit Knie- oder Hüftgelenksprothesen, Nagelung von Oberschenkelhalsbrüchen oder bösartige Neubildung. Was ist mit psychischen Erkrankungen? Was ist mit der Reha nach einer Schulter-OP? Nicht versichert. ❌ beim vorgeschlagen Tarif wird keine Absicherung bei Verdienstausfall aufgrund längerer Erkrankung empfohlen. Das ist grob fahrlässig und kann dich deinen kompletten Lebensstandard kosten. Mein wichtigster Ratschlag nach über 20 Jahren in der Finanzberatung/-vermittlung: 𝗩𝗲𝗿𝘁𝗿𝗮𝘂𝗲 𝗮𝗹𝘀 𝗞𝘂𝗻𝗱𝗲 𝗻𝗶𝗲 𝗮𝘂𝗳 𝗺𝘂̈𝗻𝗱𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲  𝘀𝗮𝗴𝗲𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗩𝗲𝗿𝘀𝗶𝗰𝗵𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝗲𝗶𝗻𝗲𝘀 𝗩𝗲𝗿𝗺𝗶𝘁𝘁𝗹𝗲𝗿𝘀. 𝗜𝗺 𝗘𝗿𝗻𝘀𝘁𝗳𝗮𝗹𝗹 𝘇𝗮̈𝗵𝗹𝘁 𝗮𝗹𝗹𝗲𝗶𝗻𝗲, 𝘄𝗮𝘀 𝗶𝗻 d𝗲𝗻 𝗕𝗲𝗱𝗶𝗻𝗴𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 𝘀𝘁𝗲𝗵𝘁.

Einzig der Punkt mit dem Verdienstausfall, über den kann man sicher diskutieren, denn hier ist der Vermittler gefragt und muss dem Verbraucher erklären, warum ein Krankentagegeld nicht weggelassen werden sollte, zumindest so weit nicht, wie es ein elementares Grundrisiko absichert. 

Hanse Merkur KVS Start fit – schlechter als ein GKV Schutz?

Ja, in Teilen schon, gerade in den Bereichen der immer wichtigeren mentalen Gesundheit. Psychotherapie und auch die ergänzende stationäre Reha/ Anschlussheilbehandlung bei psychischen Beschwerden zum Beispiel. Auch in anderen Teilbereichen ist es so. 

Klar lässt sich vortrefflich darüber streiten, wann und in welcher Höhe ein Krankentagegeld nötig ist. Was braucht der Selbstständige wann genau? Wie lange und in welcher Höhe? Wird die vollständige, also hundertprozentige Arbeitsunfähigkeit erreicht? Das ist aber auch schon der einzige Punkt.

Fakt ist, der Tarif KVS Start Fit der Hanse Merkur ist:

  • mit elementaren Lücken versehen
  • enthält problematische Ausschlüsse wie die künstliche Befruchtung
  • enthält absolute Begrenzungen auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten als feste Eurobeträge
  • klingt viel besser, als er ist

Ja, da ist ein Optionsrecht, also ein Recht auf Verbesserung des Schutzes nach vier Jahren ohne Risikoprüfung, was bei gerade gestarteten Selbstständigen oft nicht genutzt wird. Bei den weiteren Optionsrechten sind dann 50 oder gar 100 % Risikozuschlag auf den Mehrbeitrag möglich. Diese Optionsrechte sind schlecht im Vergleich zu Mitbewerbern und das ist keine Meinung, sondern ein Fakt.

Zudem stellt sich die Frage, ob dann der Zieltarif überhaupt passt, oder wie dort die Absicherung und das Angebot bei Mitbewerbern aussieht. 

Kritische Berichte – lässt die Hanse Merkur löschen?

Nun, lieber Herr Vertriebsmanager Betrieb, Hr. R.F. aus H. Ich habe schon in der Vergangenheit mehrere kritische Berichte zur Hanse Merkur und den Tarifen geschrieben, auch kommen da durchaus noch zwei weitere, einer zum AZP und einer, wo die Hanse meint einen Rücktritt zu erklären, der jeder Grundlage entbehrt, das muss aber warten, zunächst habe ich sicher noch andere Blogbeiträge, die sich mit Innovationen am Markt, Kosten für bestimmte Leistungen und Bausteinen aus der PKV beschäftigen.

Vielleicht wäre es aber einfacher, den konstruktiven Dialog zu suchen, statt einem Vermittler, der als Makler im Lager des Kunden zu suchen ist, mit juristischen Schritten zu drohen, wenn er einen Beitrag nicht löscht.

Auch die Frage, wie und wo er denn überhaupt Geschäft bei der Hanse einreicht, was tut die zur Sache? Möchte man eine Courtagevereinbarung kündigen und auf dann am Ende Geschäft verzichten? Schade. Wenn der Kollege aber seine Philosophie so weiter lebt, wird er ohnehin nicht in die Lage kommen, den KVS und auch ggf. keinen anderen Tarif der HM zu vermitteln, warum? Weil dieses nicht dem entspricht, was er seinen (und ich meinen) Kunden antun möchte.

So viele Lücken lassen sich, Stichwort Haftung des Vermittlers, nur aufwendig dokumentieren und dem potenziellen Kunden begreiflich machen. Für den Fall, dass Sie nun mich anrufen wollen, gern, solange konstruktiv und ohne Drohungen. Die Nummer finden Sie ganz oben auf der Seite. 

Und zum Schluss der ernst gemeinte Hinweis. Ich habe sowohl die Presseabteilung, als auch den Vorstand Hr. Bussert hierzu angeschrieben und einmal nachgefragt, ob dieses im Rahmen der üblichen Vorgehensweise des Konzerns ist. Sobald mir eine zitierfähige Aussage vorliegt, ergänze ich diese gern. Liebe Hanse Merkur, Ihr könnt auch gern hier kommentieren und ich schalte die Beiträge natürlich gern frei.

Alle Aussagen und Originaltexte aus den Bedingungen (Seite 105 dem PDF) können Sie gern selbst in den Originalunterlagen nachlesen.

Anfrage an die Hanse Merkur (Vorstand und Presse)

Zunächst einmal möchte ich nicht unerwähnt lassen, das der zuständige Vertriebsvorstand mit noch am Wochenende per E-Mail mitteilte, dass er sich darum kümmern wird.

Am Montag erreichte mich dann das offizielle Statement.

Die HanseMerkur hat mit besagtem Makler den Dialog gesucht, um einige im Kontext seines Beitrags inhaltlich nicht zutreffende Aspekte aufzugreifen bzw. einzuordnen. Im Verlauf dieses konstruktiven Austauschs hat Ihr Kollege uns die Zurücknahme seines Posts mitgeteilt. Gespräche mit unseren Stakeholdern und deren Perspektive sind für uns immer sehr wertvoll. In diesem konkreten Fall sei jedoch auch darauf hingewiesen, dass der Start Fit Tarif mit einem Monatsbeitrag von rund 260,00 EUR selbstredend gegenüber anderen – deutlich hochpreisigeren – KV-Tarifen gewisser Begrenzungen bedarf.

Antwort der Hanse Merkur Presseabteilung am Dienstag, 27.02.24, 8:45 Uhr

Nach dieser Antwort habe ich einige Rückfragen und Fragen aus der ersten Mail erneut gestellt:

Ich komme nochmals zurück auf die Aussage und auch auf die konkreten Fragen.

Sie schrieben:

„Im Verlauf dieses konstruktiven Austauschs hat Ihr Kollege uns die Zurücknahme seines Posts mitgeteilt.“

  1. Die Hanse Merkur bestreitet also, dass es die Aussage des Mitarbeiters „dieser Post ist diffamierend und wir werden Sie dann verklagen, wenn Sie den nicht löschen“ gesagt hat?
  1. Die Hanse Merkur hat welche konkret nicht zutreffenden Aspekte im Beitrag des Kollegen fachlich angegriffen?
  2. Ist es Ziel, kritische Berichte löschen zu lassen?

Ich verstehe, dass Sie sich nur bedingt äußern können. Mir liegt hierzu aber entsprechend der Originalpost und eine eidesstattliche Aussage vor, die diametral dem entgegenstehen, was Sie hier als „konstruktiven Austausch“ beschreiben. Es gab hier klare Aussagen im Bereich der Nötigung, die der Kollege gerade strafrechtlich prüfen lässt. Daher auch meine konkreten Fragen aus der Mail, wovon Sie leider keine beantwortet hatten.

  1. War diese Aussage ein „Alleingang“ oder ist dieses die Haltung der Hansemerkur?
  2. Auf welcher Rechtsgrundlage erfolgte der Anruf und die Löschungsaufforderung?
  3. Ist es Ziel der Hansemerkur kritische Berichte zu Lücken in Tarifen löschen zu lassen?
  4. Hat die HanseMerkur in der Vergangenheit, oder plant die HM in der Zukunft, Maklern oder anderen Vertriebspartner, welche eine kritische Haltung vertreten und Defizite in den Bedingungen aufzeigen, eine Zusammenarbeit zu kündigen?
  5. Falls 4.) mit JA, wie viele Fälle gab es in den letzten 5 Jahren hier ca.?

Daher freue ich mich, wenn Sie das noch nachholen können.

Meine E-Mail Antwort an die Hanse Merkur am 27.02.2028

Heute erreichte mich dann folgende Aussage, die ich jetzt unkommentiert so stehen lassen. Keine der Fragen wurde auch nur ansatzweise beantwortet. Mag sich jeder ein eigenes Bild machen und seine Konsequenten daraus ziehen.

Sehr geehrter Herr Hennig,

gern gehen wir auf Ihre erneute Anfrage ein bzw. bestätigen einen fachlich, konstruktiven Austausch. Selbstredend haben wir den nachvollziehbaren Qualitätsanspruch, dass Analysen von Produkten, Services u.Ä. inhaltlich korrekt erfolgen. Berechtigte Kritikpunkte begreifen wir als wertvollen Impuls. Gleichwohl gilt es, im Interesse der Kunden das Preis-Leistungsverhältnis stets gesamthaft zu betrachten bzw. entsprechend umfassend zu informieren – in diesem Punkt haben wir sicher Konsens.

Antwort II der Hanse Merkur vom 28.02.2024

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