Home: online-pkv.de » PKV BU Blog » Krankenversicherung » Was kostet eigentlich? MRT zur Kontrolle oder Abklärung

Was kostet eigentlich? MRT zur Kontrolle oder Abklärung

Die Kosten für ein MRT oder auch ein CT können hoch sein. Gerade wenn Kassenpatienten keinen Termin bekommen, fragen sich viele ob diese auch als Selbstzahler bezahlt werden können, damit die Wartezeit nicht so lang ausfällt. Was Sie erwartet und ob Sie als Kassenpatient in eine Privatpraxis können, das lesen Sie hier.

In der Serie „Was kostet eigentlich“ habe ich in den vergangenen Wochen und Monaten immer einmal wieder einige Kosten herausgenommen und damit gezeigt, welche Kosten „mal schnell“ entstehen können. Heute geht es um MRT Kosten.

In anderen Beitragsserien hier im Blog finden Sie weitere, spannende Informationen.

In diesem Fall heute geht es um sogenannte medizinisch-technische Leistungen. Am Ende des Beitrages noch der Hinweis auf Kosten in den USA, wo auch eine ähnliche Untersuchung gemacht wurde, diese wird aber dort anders (pauschal) abgerechnet. Doch zurück zu der Untersuchung in Deutschland. Die Eckdaten hierzu.

Aufgrund von Rückenbeschwerden sollte abgeklärt werden, ob ernste Probleme mit den Bandscheiben oder der Wirbelsäule vorhanden sind. Dazu haben sich die Behandler für eine Untersuchung mit der „Magnetresonanztomographie“ entschieden. Eine Methode, wo mittels Magnetstrahlen die Wirbelsäule, das Abdomen oder andere Stellen am und im Körper untersucht werden sollen und damit Veränderungen an Knochen und-/ oder Weichteilen ersichtlich wird.

MRT Kosten – ambulant oder stationär, oder als Belegarztleistung möglich

Eine solche Untersuchung dauert knapp 30 Minuten. Ein Kontrastmittel wurde hier nicht verwendet, da alle gewünschten Befunde so erhoben werden konnten. Dazu kommt noch eine Minderung der Kosten, dazu, gleich mehr.

Schauen wir uns also die Rechnung von der Behandlung einmal genauer an. Los geht es auch hier wieder mit der Gebührenziffer 1, einer „Beratung auch telefonisch und die Aufklärung zur bevorstehenden Untersuchung“.

Abgerechnet wurde hier der Regelhöchstsatz (Mehr dazu, was Regelhöchstsatz genau bedeutet in diesem Beitrag) und damit keineswegs erhöhte Sätze. Diese Position beläuft sich dann auf die allseits bekannten 10,72 EUR.

Da auch der behandelnde Arzt hierzu informiert und befragt wurde, folgte die Ziffer 60, als Konsilium abgerechnet. Auch hier nur der Regelhöchstsatz mit 2,3fach und damit einem Betrag von 16,09 EUR.

MRT Kosten

Die beiden folgenden Ziffern, oder besser die drei, beschreiben die Kosten des MRT als eigentliche Untersuchung. Dabei fielen die Gebührenziffern 5705, 5733 und 5731 an. Bis auf den Zuschlag nach 5733 erfolgt hier die Steigerung mit dem maximal berechenbaren Satz, also dem 1,8fachen Satz. Diese Leistung gehört in den Abschnitt O, daher ist eine höhere Steigerung nicht möglich.

Dabei sind jedoch auch hier die Steigerungssätze unterschiedlich, denn der Zuschlag nach Ziffer 5731 ist nicht steigerungsfähig.

MRT Kosten – gesetzliche Grundlage der Abrechnung ist die GOÄ

Wer sich das in der Gebührenordnung einmal ansehen möchte, der findet diese im Downloadbereich als PDF.

Rechnen wir alle Positionen zusammen, so kommen wir auf einen Gesamtbetrag von 619,01 EUR. Dieser Betrag wäre auch zu zahlen, würden Sie in eine Praxis gehen und der Arzt berechnet diese Behandlung im Rahmen einer AMBULANTEN Untersuchung. Doch das war es hier nicht. Ich wurde stationär behandelt und damit von der Station direkt ins MRT gebracht. Da für solche stationären Patienten den (Mit-)Behandlern weniger Aufwand entsteht, werden die Kosten gemindert. Dabei gelten zwei unterschiedliche Minderungssätze.

25 oder 15 % Minderung der Rechnung

Entscheidend bei der Frage ist, ob es sich um eine voll-, teil- oder vor- und nachstationäre Leistung handelt. Dann werden diese Kosten

  • um 25 % gemindert, wenn es sich um eine privatärztliche Leistung handelt (also die Leistung eines Wahlarztes, Oberarztes, des Chefarztes)
  • und um 15 % gemindert, wenn es sich bei den Leistungen um, durch Belegärzte erbrachte Leistungen handelt

Grundlage hierfür ist der Paragraf 6a der GOÄ.

§ 6a Gebühren bei stationärer Behandlung

(1) Bei vollstationären, teilstationären sowie vor- und nachstationären privatärztlichen Leistungen sind die nach dieser Verordnung berechneten Gebühren einschließlich der darauf entfallenden Zuschläge um 25 von Hundert zu mindern. Abweichend davon beträgt die Minderung für Leistungen und Zuschläge nach Satz 1 von Belegärzten oder niedergelassenen anderen Ärzten 15 vom Hundert. Ausgenommen von der Minderungspflicht ist der Zuschlag nach Buchstabe J in Abschnitt B V des Gebührenverzeichnisses. [Anm. Buchstabe J ist der Zuschlag, Belegarzt-Visite, je Tag]
(2) Neben den nach Absatz 1 geminderten Gebühren darf der Arzt Kosten nicht berechnen; die §§ 7 bis 10 bleiben unberührt.

Die Tatsache der stationären Behandlung mindert hier also unsere Rechnung um 92,85 EUR und damit beträgt der unserer Rechnung

für die MRT Untersuchung 526,16 EUR

Hier zeigt sich schnell, auch mit vermeintlich kleinen Beschwerden, wie Rückenschmerzen und einer dann erforderlichen Untersuchung zur Abklärung von schlimmeren Erkrankungen und meist vor Einleitung der richtigen Behandlung entstehen nicht unerhebliche Kosten.

Auch das ist ein Grund, warum Versicherer bei bestehenden (und gerade wiederkehrenden) Rückenbeschwerden in der Vergangenheit selten ohne einen Risikozuschlag in den ersten Jahren auskommen.

Als GKV Versicherter in eine Privatpraxis oder einfach selbst zahlen? Dazu habe ich hier weitere Punkte beleuchtet und Ihnen erklärt, wann es geht, und wann nicht.

Hier noch der Hinweis auf die Kosten im Ausland für eine CT Untersuchung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner