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Trotz Psychotherapie in die private Krankenversicherung (PKV)

Ein immer wieder aktuelles Thema ist der Wechsel in die Private Krankenversicherung (PKV) trotz absolvierter Psychotherapie. Vor nun fast 3 Jahren hatte ich im Beitrag “Psychotherapie, ein Hindernis für jede PKV” bereits einiges dazu veröffentlicht.

Aufgrund der Zunahme der Arbeitsbelastungen und damit zusammenhängender Probleme, nutzen viele Menschen oft die Möglichkeiten einer psychologischen Beratung. Ob dieses nun einmal wegen Prüfungsstress, der Trennung von dem Partner/ der Partnerin oder wegen sonstiger Ereignisse (Tod von Angehörigen, Jobverlust etc) passiert, ist zunächst unerheblich.

Ob der Weg in die private Krankenversicherung (PKV) damit verbaut ist, kann generell so nicht gesagt werden. Viele Vermittler, meist solche die das Thema PKV “nur so nebenbei” betreiben, vertreten die Meinung “geht definitiv nicht”. Das ist so jedoch falsch.

Zunächst sind aber ausführliche und detaillierte Informationen nötig um überhaupt eine Einschätzung vornehmen zu können. Folgende Fragen müssen zunächst geklärt und umfangreich beantwortet werden:

1.) Wann genau fand die Behandlung statt?

2.) Welche Diagnosen wurden gestellt und was genau stand auf dem Kostenübernahmeantrag an die GKV oder PKV? (erstaunlicherweise liegen mir viele Fälle vor, wo etwas anderes abgerechnet wurde/ beantragt wurde. Einige Therapeuten vertreten hier wohl die Meinung “lieber etwas schlimmer darstellen, dann bekommen wir die Kosten schneller zugesagt”)

3.) Welche Anzahl von Sitzungen wurde verordnet, welche tatsächlich durchgeführt?

4.) Wurden Medikamente verordnet und auch eingenommen? Wenn “nein”, wurden diese an den Arzt zurückgegeben?

5.) Welche Ursache hatte die Therapie? (Ereignis, Auslöser)

6.) Lassen Sie einen umfangreichen Therapiebericht erstellen. Dieser muss aus Sicht des Therapeuten die Ausgangslage, die Anzahl der Sitzungen und die Entwicklung, sowie einen ausführlichen Abschlussbericht mit Diagnose und Prognose für die Zukunft enthalten.

7.) Schildern Sie selbst was der Grund war einen Therapeuten aufzusuchen, wie die Behandlung verlaufen ist und wie Sie sich selbst seit Abschluss sehen. Möglichst ausführlich und analog zu Punkt 6.)

Suchen Sie Ihre private Krankenversicherung nicht danach aus “wer nimmt mich denn”. Das ist definitiv der falsche Weg. Einige Unternehmen fragen im Bereich der psychotherapeutischen Behandlungen (nur) 3, andere 5 und viele 10 Jahre zurück.

Wenn es sich um kurzweilige Behandlungen handelt, so ist es nicht nachteilig wenn diese angegeben werden. Ein Unternehmen das danach fragt kann Sie durchaus versichern. Nur angegeben werden muss es natürlich.

Wählen Sie nach den Auswahlkriterien zunächst die/ den geeigneten Versicherer aus und entscheiden dann durch Voranfragen/ Ausschreibungen wie weiter verfahren werden kann. Stellen Sie jedoch KEINEN ANTRAG und lassen sich auch nicht zu einer solchen Verfahrensweise überreden.

Weiterführende Informationen:

Auswahlkriterien zur Privaten Krankenversicherung

Leitfaden zur privaten Krankenversicherung

Kriterienfragebogen als pdf

4 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Hennig,

    ich finde es ehrlich gesagt sehr diskriminierend wie Versicherungen mit einer Therapie umgehen. Hinzu kommt, das manche Therapieabbrüche aufgrund des Therapeuten waren und die gesetzliche Krankenkasse sich einen Dreck darum schert. Man kann sich beschweren ohne Ende, aber die Kasse lässt alles im Sande verlaufen. Will man sich dann erneut Hilfe suchen und versucht Händeringend eine private Krankenversicherung zu bekommen wird man dafür auch noch bestraft. Ich kenne eine Person die aufgrund der Vorkommnisse bedingt durch Therapeuten keinerlei Angaben mehr zu diesen machen kann. Diese Person kann ebenfalls keinen Therapeuten mehr, der eine krankenkassenärztliche Zulassung hat mehr aufgrund von Vertrauensverletzungen aufsuchen. Und benötigt dringend Hilfe aufgrund einer Situation die nicht verarbeitet worden ist. Als Dankeschön bekommt diese Person einen Anruf von der bereits bestehenden privaten Krankenversicherung die dieser Person erklärt, das sie so oder so abgelehnt werden würde, weil sie bereits eine Therapie gemacht hat. Was ist das bitte für ein bescheuertes System. Da kann unter anderem ich verstehen, das viele erst gar keine Therapie mehr in Anspruch nehmen wollen. Das ist diskriminierend hoch neun. 2 Klassengesellschaft. Was soll diese Person jetzt bitte machen. Die Kosten selber tragen kann sie nicht. Anlügen geht ja wohl auch schlecht. Sie erzählte mir das der Versicherer Ihr gesagt habe, das man lieber gesunde Menschen aufnehmen würde, als bereits kranke. Da sollte sie mal Verständnis für haben. Sie werden sicherlich verstehen, das ich sehr ungehalten bin und weder ich noch die andere Person hierfür Verständnis haben. Denn die Art von Therapie die diese Person benötigt trägt keine gesetzliche Krankenversicherung. So und nun teilen Sie mir mal bitte mit, was diese Person jetzt tun kann. Soll Sie das jetzt einfach so hinnehmen das man ihr nicht helfen will, weil die Versicherungen ja alles besser wissen und jeden als Psychisch krank abstempeln? Das Problem wurde durch eine Firma herbeigeführt. Es ging um Mobbing am Arbeitsplatz. Ich hoffe das Ihnen bekannt ist das selber sämtliche Mobbingberatungen Deutschlandweit genau wegen dieser Thematik ebenfalls Alarm schlagen.

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