Berufsunfähigkeitsversicherung – Ermittlung der Rentenhöhe und Auswahlkriterien
Sven Hennig
(LUH)Bei dem Abschluß einer Berufsunfähigkeitsversicherung kommt es entscheidend auf die richtige Rentenhöhe an. Dabei sind die individuellen Kosten, laufende (Darlehens-) Verpflichtungen und sonstige, persönliche Umstände zu berücksichtigen.
– Handelt es sich um den Hauptverdiener?
– Reduzieren sich (Fahrt-) Kosten falls Berufsunfähigkeit eintritt?
– Gibt es laufende Kreditverpflichtungen?
– Besteht eine private Krankenversicherung? Wer zahlt diese dann?
– Welche Altersvorsorge wurde getroffen?
Sind die Kosten erfasst und aufgeschlüsselt, so sind die Auswahlkriterien zur Berufsunfähigkeitsversicherung zu klären. Erste Informationen finden Sie bereits vorab im Leitfaden für die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Bei der Auswahl bedenken Sie bitte auch folgende Auswahlkriterien:
Wie definiert der Versicherer den Beruf und welche Änderungen ergeben sich gegenüber der gesetzlichen Definition?
Welche Ereignisse sind auslösend und wie lange muss die Beeinträchtigung bestehen/ bestanden haben?
Welche Behandlungen kann der Versicherer anordnen?
Was passiert bei Berufswechseln mit dem Schutz, was wenn Sie (länger) Ausscheiden aus dem Beruf?
Welche Bereiche oder Szenarien sind generell ausgeschlossen? (Krieg? Terror?)
Was passiert bei Straßenverkehrsdelikten? Leistet der Versicherer?
Was ist im Leistungsfall? Umorganisation möglich/ notwendig?
Kann der Versicherer abstrakt oder konkret verweisen?
Wann und wie lange erkennt er die Berufsunfähigkeit an? Kann er nachprüfen? Wann? Wie?
Wer muss wann, was beweisen? (Stichwort: Erstprüfung, Nachprüfung)
Wie lange versichert man Sie? 67? 65? Unbegrenzt?
Wollen Sie die Absicherung „solo“ oder in Kombinantion mit einer Lebens-/ Rentenversicherung oder einer betrieblichen Altersvorsorge?
Nachdem diese Kriterien besprochen sind, lesen Sie mit Ihrem Berater genau die Versicherungsbedingungen. Schauen Sie sich genauestens die Formulierungen an und versuchen diese soweit wie möglich zu verstehen. (Im Leitfaden finden Sie teilweise Gegenüberstellungen von guten und weniger guten Formulierungen)
In der Berufsunfähigkeitsversicherung gilt „schwarz oder weiss“. Also Rente bekommen oder nicht. Die Entscheidung für das richtige Produkt und den richtigen Tarif kann meistens nicht mehr revidiert werden, erst recht dann nicht, wenn im Leistungsfall festgestellt wird- die Auswahl war falsch.
In einem der nächsten Beiträge lesen Sie „Dynamik und garantierte Rentensteigerung“
Weiterführende Informationen:
Leitfaden für die Berufsunfähigkeitsversicherung
Kriterienfragebogen zur Berufsunfähigkeit
Weitere Blogbeiträge zur Berufsunfähigkeit
(UM)
16. Februar 2010 um 09:42
[…] in den letzten Beiträgen zum Thema Berufsunfähigkeit ging es unter anderem um die “Ermittlung der Rentenhöhe und Auswahlkriterien“. Doch mit der richtigen Auswahl des Tarifs und der genauen Bestimmung der Rentenhöhe […]
12. März 2010 um 09:16
[…] Empfehlung gegeben werden, da es von einer Reihe von Faktoren abhängig ist. Wie bereits im Artikel zur Rentenhöhe gesagt, sind individuelle Umstände zu berücksichtigen. – Wie sieht die eigene […]
30. März 2010 um 09:49
[…] Welche Rentenhöhe angemessen ist […]
27. Mai 2010 um 10:57
[…] Problem bei vielen Altverträgen in der Berufsunfähigkeitsversicherung ist zum Einen die bereits bei Vertragsabschluss zu geringe Rentenhöhe, zum anderen aber die […]