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Berufsunfähigkeitsversicherung – Kriterien zur Auswahl und die ewige Preisdiskussion

Manchmal glaubt man kaum, was man da liest. Bei der Suche nach einem Urteil zu einer BU Entscheidung wurde bei google folgende Anzeige eingeblendet:

1.Platz Berufsunfähigkeit
Berufsunfähigkeitsversicherung ab 7,92 € mtl. für 500 € BU-Rente !

Aha, das ist also nun der Grund warum ich mich gegen Berufsunfähigkeit versichern sollte- und natürlich sind auch 500 EUR für alle und jeden die optimale Rente. Klickt man nun auf diese Anzeige, so kommt man zu einer Seite, welche mit

Hervorragende Produkte und Gesellschaften aus Testvergleichen

überschrieben ist. Betrieben wird die Seite von einem Versicherungsvermittler (LINK: gesetzliche Definition), ja- keinem Makler. Die Unterschiede hatte ich bereits in mehreren Beiträgen beschrieben und dabei klargestellt, wer auf welcher Seite steht. Wer auf Kundenseite? Wer ist dem Versicherer (mehr) verpflichtet? Beurteilen Sie selbst.
Dazu wird auf der entsprechenden Seite, die ich hier bewusst nicht verlinken werde ausgeführt,

Wichtig für unsere Gesellschafts- und Produktauswahl für Sie sind Testergebnisse und Leistungsvergleiche in der Fachpresse von Unternehmen mit langer Erfahrung am Markt.

Da habe ich wohl was verpasst. Die VersicherungsVermittlungsVerordnung und weiter der Vorgaben des Gesetzgebers im Versicherungsvertragsgesetz schreiben unter anderem vor das der Rat zu einem bestimmten Tarif auf eine hinreichende Auswahl und Analyse zu stützen ist. Dabei ist das Ziel den, für den jeweiligen Interessenten, geeigneten Tarif und Versicherten zu finden.
Wie das eine nun mit dem anderen hier zusammen passen soll ist mir völlig unklar. In einem Telefonat mit einem Kunden heute morgen, machte mich dieser auf ein Zitat aufmerksam, welches hierzu am besten passt. John Ruskin hat bereits vor vielen Jahren geschrieben:

„Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.”

Aber kommen wir nun zum Thema Berufunfähigkeit zurück. Glauben Sie das ein Test oder eine kurze Übersicht dazu geeignet ist, um sich für die finanzielle Absicherung für den Rest seines Lebens zu informieren und sich daraufhin zu entscheiden? Ich nicht.

Bei der Auswahl der richtigen Absicherung für den Fall der Berufsunfähigkeit sind zunächst grundsätzliche Voraussetzungen zu klären. Erst wenn diese besprochen und klar sind, kann man mit den weiteren Kriterien weiter machen. Also klären Sie bitte erst Fragen wie die “Definition des Berufes“, welche Geschehnisse und Ereignisse sind versichert und welche nicht. Wie lange muss BU bestanden haben und wer kann diese feststellen? Geklärt und besprochen- dann gehts weiter mit den “weichen Kriterien”. Dazu kommen dann Fragen zur Verweisung und Umorganisation um sicherzustellen das die Rente auch bei der vorgenannten Erfüllung der grundsätzlichen Voraussetzungen gezahlt wird.

Also: Was ist bei einer Veränderung des Berufes, was passiert beim Ausscheiden aus dem Beruf, in der Elternzeit, bei Arbeitslosigkeit oder aus sonstigen Gründen? Auch geklärt- was nun wenn der Leistungsfall eintritt? Wo und wie kann ich nun noch verwiesen werden? Wird die Berufsunfähigkeit dauerhaft oder nur befristet anerkannt und wann kann der Versicherer neu prüfen und vor allem welche Kriterien gelten dann, die gleichen wie bei der Erstprüfung?

Wenn Sie dann noch über Einschränkungen des Versicherungsschutzes hinsichtlich Geltungsbereich, Ausschlüssen bei Straftaten, Vergehen oder Unfällen im Strassenverkehr gesprochen haben und sich auch über die Dauer des Schutzes, die Rentenhöhe und die Anpassungsmöglichkeiten während der Laufzeit Gedanken gemacht haben- dann sind Sie auf dem richtigen Weg.

Glauben Sie ernsthaft das dieses im Rahmen einer kurzen Beratung und aufgrund von Testergebnissen aus der “Fachpresse” geht?

Weitere Infos zur Berufsunfähigkeit und eine Grundlage für die Beratung finden Sie auch in meinem Kriterienfragebogen zur Berufsunfähigkeit. Nehmen Sie diesen zu Ihrer Beratung mit und besprechen Sie alle Punkte mit Ihrem Berater.

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