Kategorie Leistungsabwicklung

GKV: Krankentagegeld nur nach gezahlten Beiträgen (ohne Ansparabschreibungen)

Guten Morgen, hier möchte ich Ihnen wieder ein Urteil des Bundessozialgerichtes vorstellen. Es beschäftigt sich erneut mit der Frage welches Einkommen die Grundlage für die Festsetzung des Krankengeldes bei einem freiwillig versicherten Selbstständigen ist. In seiner Begründung stellt das Bundessozialgericht eindeutig klar, dass in diesem Fall nicht der Gewinn (mit hier enthaltener Ansparabschreibung) sondern ausschließlich das tatsächliche Einkommen (hier wurde auch nur der Mindestbeitrag aufgrund eines fiktiv zugrunde gelegten Einkommens gezahlt) anzurechnen ist. Das Krankengeld ist somit max. in der…

Wenn der Krankentagegeldversicherer einen Detektiv beauftragt

Guten Abend liebe Leser, das Problem bei Verträgen ist, dass jede Seite meint Recht zu haben und dann kommt es zu einem Rechtsstreit. So auch hier, wo sich um die Leistungspflicht des Krankentagegeldversicherer bei einem BurnOut Syndrom gestritten wurde. Wie Sie dem Urteil 23 O 308/08 des Landgerichtes Köln entnehmen können, war der Krankenversicherer in diesem Fall der Meinung er könne das Krankentagegeld (und die Krankenversicherung selbst) allein darum beenden, da der Versicherungsnehmer ca. zweimal wöchentlich in seinem Unternehmen “nach…

Kein Krankengeld bei “angenommener” Berufsunfähigkeit? Urteil OLG Karlsruhe 10 U 617/08, 10 U 617/07

Guten Abend liebe Leser, heute wurde über mehrere Medien ein Urteil des OLG Koblenz angesprochen, wonach ein Krankenversicherer das Krankentagegeld bereits bei vermuteter Berufsunfähigkeit einstellen kann. Natürlich erregen solche Meldungen nicht nur bei Ihnen als Versichten, sondern auch bei Beratern die Gemüter. Jedoch schauen wir uns einmal die ganze Geschichte an. Zunächst einmal ist der Versicherer aus meiner Sicht hier nicht zu verurteilen, kennt man den Kontext und die komplette Begründung aus dem Urteil des Oberlandesgerichtes in Karlsruhe. Das Urteil…

Hilfsmittel bei Blindheit

Liebe Leser, in meiner täglichen Beratung finden sich immer wieder Interessenten die bei den Hilfsmitteln in einem Tarif sagen: “Brauch ich nicht, passiert mir doch nicht.” Sicherlich ist die Wahrscheinlichkeit zu erblinden kleiner als bei vielen anderen Erkrankungen, dennoch leben in Deutschland ca. 150.000 blinde Menschen. Sat 1 hat in seiner Reportage “gemeinsam stark” sehr umfangreich das Altagsleben einer Blinden dargestellt. Können Sie sich die Preise für folgende Hilfmittel vorstellen? Ein Vorlesegerät- vergleichbar mit einem Scanner der dann die Texte vorliest?…

BGH-Urteil zur wirtschaftlichen Angemessenheit

Liebe Leser, heute hat der Bundesgerichtshof sein Urteil in den Fragen der wirtschaftlichen Angemessenheit veröffentlicht. Hintergrund war eine Bedingungsänderung aufgrund des Urteiles von vor ca. 4 Jahren, in welchem der Versicherer verurteilt wurde, eine ca. 50 TDM teure Rückenbehandlung zu erstatten, auch wenn das Standardverfahren nur ein Fünftel gekostet hätte. Dieses führte sodann bei einigen Versicherern (AXA, HUK etc) zur Änderung der Versicherungsbedingungen ohne Zustimmung der Versicherten (im Bestandsgeschäft) durch das so genannte Treuhändlerverfahren. Nach den Neuen Bedingungen ergab sich…

Leistungen bei künstlicher Befruchtung (in der GKV vs. PKV)

Liebe Leser, immer wieder passiert es, dass Urteile von verschiedenen Gerichen zu Verwirrung und Empörung führen. So auch geschehen mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes Az. 1 BvL 5 Hier hatte das Bundesverfassungsgericht zu entscheiden, ob Leistungseinschränkungen bei der Gesetzlichen Krankenversicherung dahingehend möglich sind, dass Leistungen für eine künstliche Befruchtung nur dann erbracht werden, wenn die Partner verheiratet sind. Geregelt ist dieses im § 27a I, Nr. 3 des Sozialgesetzbuches V.. Das Gericht entschied aber, dass es durchaus rechmäßig ist, eine…

Psychotherapie – ein Hindernis für jede PKV?

Lieber Leser, heute möchte ich mich einem Thema widmen, welches bei Antragstellern und Interessenten zur PKV- und auch BU-Versicherung immer wieder zu Unverständnis und Enttäuschung führt – der Psychotherapie. Der Antragsteller versteht nicht, warum die meisten Versicherer bei einer bereits absolvierten Psychotherapie den Antrag meist ohne jegiche weitere Prüfung ablehnen, erst recht wenn diese langeandauerte und erst kürzlich beendet wurde. Warum sehen die Versicherer nun dieses als KO-Kriterium an? Versuchen Sie einmal sich in die Lage eines Risikoprüfers zu versetzen.…

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