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PKV Angebote anfordern – Warum ich so keine Angebote verschicke

Einmal, zweimal, tausendmal wurde ich schon gefragt, wonach? Schicken Sie PKV Angebote? Nein! Warum nicht, was dies mit einem Hirntumor zu tun hat und warum anders besser ist, hier jetzt lesen.

Eine nicht ungewöhnliche Mail erreichte mich auch heute und das nehme ich zum Anlass, einmal einen nun schon vor acht Jahren erschienenen Beitrag einmal mit einem Update zu versehen. Ursprünglich erschien dieser Beitrag am 7. Juni 2006, geändert hat sich seitdem, in Bezug auf die Anfrage nicht. Ich verschicke auch heute noch keine PKV Angebote und erkläre auch immer wieder gern warum nicht.

So erreichten mich auch allein heute mehrere Anfragen, die ich, oder einer meiner Kollegen gern beraten und bearbeiten.

Können Sie mir schonmal vorab die besten aktuellen Angebote zukommen lassen, damit ich schonmal eine erste Vorauswahl machen und mir Gedanken machen kann. Anschließend natürlich gerne ein persönliches Gespräch.

Auszug aus einer Neukundenanfrage zur PKV in 2024

Die private Krankenversicherung gehört mit Abstand zu den Versicherungssparten, mit dem höchsten Beratungsaufwand in Deutschland. Nicht zuletzt deshalb, weil Sie diese Versicherung im wahrsten Sinne des Wortes „bis an Ihr Lebensende“ benötigen und haben werden.

PKV Angebot zu versenden, ist unseriös

Klingt provokant, oder? Ist aber so und genau so. Stellen Sie sich vor, Sie gehen zu einem Arzt. Haben Kopfschmerzen, das auch schon seit ein paar Tagen und die Hausmittel halfen nicht mehr. Sie öffnen die Tür des Arztzimmers. Ein freundlicher Herr mit weißem Kittel schaut Sie lächelnd an.

„Was haben wir denn heute?“, ruft er Ihnen mit sanfter Stimme entgegen. Kaum haben Sie das Wort „Kopfschmerz“ ausgesprochen, dreht er sich zur Seite, tritt einen Schritt an einen großen, mit einer Glastür verschlossenen Schrank heran. Keine fünf Sekunden später hält er Ihnen, immer noch lächelnd, eine Packung Tabletten hin. „Nehmen Sie die, das hilft. Ihnen alles Gute!“

Was tun Sie jetzt?

Ihre Entscheidung. Sie haben die Wahl.

  • Tabletten nehmen, wird schon mehr oder weniger helfen?
  • sich fragen, ob die Tabletten von dem befreundeten Pharmareferenten sind, der Ihnen beim Betreten der Praxis fast die Tür gegen den, schon schmerzenden, Kopf schlug
  • sich insgeheim fragen, ob die Tabletten vielleicht gerade übrig waren
  • schnell die Praxis verlassen, denn das kann nicht seriös sein

So, oder so ähnlich ist es auch in der privaten Krankenversicherung. Warum? Das will ich Ihnen gern erklären.

Wir sprechen über eine (unter Umständen) lebenslange Entscheidung, eine Entscheidung, die nicht ohne Weiteres wieder revidiert werden kann und daher genauestens überlegt werden sollte. Lesen Sie gern einen anderen, vielleicht auch etwas provokanten Artikel. „Eine private Krankenversicherung muss man sich leisten können. Und wollen!

„Sind Sie bitte so nett und erstellen mir ein Angebot der … Versicherung.“

oder

„Schicken Sie mir einfach die drei besten Tarife, ich schaue mir diese dann an und melde mich.“

Dieser Wunsch eines Interessenten, der sich gerade anfängt, sich mit dem Thema PKV zu beschäftigen, mag legitim sein. Er möchte ein Angebot, eine für sich passende Empfehlung. Für oder gegen einen Tarif, aber eine Empfehlung. In einigen Fällen gibt es sogar eine konkrete Vorgabe zur Gesellschaft, nicht jedoch final zu dem Tarif. Auch das, was die Kollegen da so haben, oder der Freund aus der Schulzeit, der Nachbar oder sonst jemand, die sind alle ganz wunderbar zufrieden.

PKV Angebote

PKV Angebote und Tarifauswahl mit Tipps von Kollegen und Freunden

OK, zufrieden womit? Mit einem Versicherer, der schnell schafft, eine Vorsorge zu bezahlen? Einem Unternehmen, welchem es gelingt, die Beiträge pünktlich abzubuchen? Oder sind es wirkliche Erfahrungen bei großen Leistungen, schweren Krankheiten und der Lösung von Problemen?

In unserem Fall sollte es doch ein Tarif sein, welcher keine absolute Selbstbeteiligung enthält, sondern eine sogenannte fallbezogene. Damit ist die Versichererauswahl drastisch beschränkt, denn es gibt nur die Continentale mit den Tarifen Economy und Comfort, die eine solche fallbezogene Selbstbeteiligung anbieten. Nun hat dieser Tarif auch ein paar Vorteile, ebenso wie er mindestens genauso viele Nachteile hat. (Lesehinweis: Kommentar zur Einführung des Continentale-Tarifs)

Doch darum soll es in diesem Artikel gar nicht gehen, es geht darum, wie Sie zu dem richtigen, für Sie passenden Tarif der privaten Krankenversicherung kommen. Natürlich können Sie hergehen und können jedem, oder am besten mehreren Beratern eine E-Mail schreiben, mit dem Hinweis, Sie bräuchten ein Angebot.

Genauso wie man das mit dem Einbau einer Heizung, der Renovierung des Bades oder anderen Sachen tut, die man sich anschaffen möchte. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch darin, dass Sie nicht eine „schnelle Anschaffung“ tätigen, sondern eine Lebensentscheidung treffen.

Das Angebot ist nur so gut, wie die Fragen, die zuvor gestellt wurden

Ich verwende in meiner Beratung einen interaktiven Onlinefragebogen. Seit über fünfzehn Jahren gibt es eine PDF-Version meines Kriterienfragebogens, den es auch noch gibt. Sie können es auch Anamnese nennen, denn nur wenn ich weiß, was Sie wollen, suchen, benötigen und wie Ihre Situation beruflich, privat und geplant ist, nur dann können überhaupt sinnvolle Angebote herauskommen.

Dieser Fragebogen enthält unterschiedlichste Fragen zu Wünschen an die zukünftige, private Krankenversicherung. Frei nach Pipi Langstrumpf: „Ich mach’ mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt ….“, oder in Ihrem Fall:

„Bauen Sie sich Ihre eigene PKV“.

Diese Wünsche sollten Sie für sich so spontan wie möglich festlegen, denn es gibt mir in der Beratung einen ersten Hinweis darauf, was Sie gern hätten, wenn Sie es frei entscheiden. Ohne Hintergedanken über den Preis, das Unternehmen oder andere Vorgaben, einfach frei, drauflos und Ihre Wünsche festlegen.

Das bedeutet aber dann auch, dass diese Anforderungen, die Sie in dem Kriterienfragebogen zunächst festlegen, in 99,9 % der Fälle nicht (alle) erfüllbar sind. Das macht auch rein gar nichts, denn genau darum geht es. Es geht darum zu verstehen, welche eigenen Anforderungen erfüllbar sind, wo Abstriche gemacht werden müssen und welche Vorgaben in der Tarifkombination, oder bei der gewünschten Gesellschaft, gar nicht vorhanden und damit nicht realisierbar sind. Mehr Details dazu auch in der Erklärung zu meinem Beratungsansatz.

PKV Angebote verschicken vs. Beratungsansatz

Wäre ich dem Wunsch nachgekommen und hätte diesem Interessenten ein Angebot der Gesellschaft X-Y-Z schicken, vielleicht sogar beider Tarife, welche diese anbietet, dann verstieße ich hiermit gegen meinen eigenen Qualitätsanspruch und Beratungsansatz. Eine private Krankenversicherung ist eine so lebenslange Entscheidung, dass ich es persönlich nicht verantworten kann und möchte, dass diese auf Zuruf zu einem (unpassenden) Angebot führt.

Natürlich muss der Interessent, müssen Sie, am Ende wissen, welcher Tarif infrage kommt, welche Bausteine er benötigt und was diese kosten. Natürlich muss er (später im Laufe der Beratung) die Unterlagen gemäß gesetzlichen Vorgaben bekommen, natürlich muss er auch wissen, welche Belastung in Form von Beiträgen auf ihn zukommt. Solche Entscheidungen lassen sich aber erst dann begründet treffen und damit auch erst dann begründet Empfehlungen abgeben, wenn ich als Berater einschätzen kann, welche Ansprüche Sie an ihren eigenen Versicherungsschutz haben. Kurzum, wenn ich Sie kenne und die Anamnese und alle nötigen Untersuchungen erledigt sind.

Denn zu unserem Beispiel. Die Kopfschmerzen können von einem Wetterumschwung, einer Erkältung, einem verspannten Nacken, oder einem Hirntumor kommen. Die Hirn-OP ohne Not möchte sicher niemand. (Ein grandioser Buchtipp dazu, weil es mir gerade einfällt. Kopfarbeit! Von Prof. Peter Vajkocy)

Dabei hilft mir der interaktive Kriterienfragebogen als erster Anhaltspunkt. Je nach Antwort werden Ihnen Folgefragen gestellt, oder andere nicht angezeigt, falls für Sie nicht relevant. Im Anschluss an den Fragebogen findet unser Erstgespräch, ein längeres Telefonat statt. Hier braucht es weder Screensharing noch sonstige technische Gimmicks, nur ein Telefon, FaceTime Audio, WhatsApp Call oder sonst ein Weg, über den Sie mich und ich Sie hören und gut verstehen kann, ganz egal, wo Sie auf der Welt sind.

Zuhören statt PKV Angebote verschicken

Was wir in diesem Erstgespräch, unserem ersten gemeinsamen Telefonat tun?

  • Sie lernen mich und ich Sie kennen
  • wir besprechen und hinterfragen Antworten aus dem Fragebogen
  • manchmal ändern wir, nach Fragen, auch Antworten ab
  • wir besprechen Ihre Zukunft und Zukunftsplanung
  • wir besprechen erste Fragen zu Ihrer Gesundheit
  • ich gebe Ihnen eine „Strategie“, unseren Fahrplan zur passenden PKV
  • und, Sie erinnern sich dunkel an die Schule? Hausaufgaben gibt es auch.

Erst nach Kenntnis all dieser Umstände, unter Berücksichtigung meines Fachwissens über Gesellschaften, Tarife und Beitragsentwicklungen, erst jetzt kann ich einen fundierten Rat und eine erste Tarifauswahl zusenden. Jetzt, jetzt gibt es endlich das langersehnte Angebot.

Es wird am Ende dennoch niemals eine konkrete Empfehlung für einen Tarif dabei herauskommen. In den meisten Fällen wird Ihnen ein seriöser Berater, Hilfe zur Selbsthilfe geben. Sie und nur Sie müssen in der Lage sein, eine solche Entscheidungsgrundlage zu haben, so PKV fit zu sein, damit Sie entscheiden können.

Dabei ergründen wir gemeinsam die Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen. Mit der Ausarbeitung der Leistungsinhalte und der Gegenüberstellung von Leistung, Beitrag, Verlauf und allen anderen Informationen sollen Sie eine Möglichkeit erhalten, selbst eine Entscheidung zu treffen. Das steht genau so auf der Startseite meiner Webseite, einem PKV Informationspool.

Eine Entscheidung, die Sie fundiert und begründet anhand von nachvollziehbaren Fakten treffen können. Unterbreite ich Ihnen hingegen nur ein Angebot einer Gesellschaft, welches ja einem bis neunundneunzig Tarifen bestehen könnte, ist das nicht nur ein recht deutlicher Verstoß gegen die Verpflichtungen des Maklers. Dies widerstrebt meinen eigenen Ansprüchen an eine qualifizierte Beratung zur privaten Krankenversicherung. Diese Beratung ist deshalb so umfangreich, weil es so viele unterschiedliche Punkte gibt, die berücksichtigt werden müssen.

Nur wenn Sie wissen, was es gibt, können Sie entscheiden, was Sie wollen

Diese Aussage verwende ich häufig in den ersten Gesprächen oder in der ersten E-Mail. Denn eins ist klar: Nur wenn Ihnen jemand erklärt, welche Möglichkeiten, welche Leistungen und welche Erweiterungen Sie in Ihren Versicherungsschutz einkaufen können, nur dann können Sie überlegen, ob es Ihnen wichtig ist.

Denken wir zurück an die Automobilindustrie und die Einführung des Airbags. Heute würde sich niemand mehr ein neues Fahrzeug ohne Airbag kaufen, wenn aber damals der Verkäufer nicht gesagt hätte: „Schau mal hier lieber Kunde wir haben eine ganz neue Innovation, eine Innovation, welche Dir mehr Sicherheit bietet.“ dann hätte vermutlich auch damals niemand für den Airbag als Ausstattung entschieden.

Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass ein mit Luft gefüllter Sack, der an definierter Stelle aus dem Lenkrad herausspringt, das Sicherheitsbedürfnis während des Autofahrens befriedigen könnte. Und nur weil es jemanden gibt, der Ihnen sagt, was es alles gibt, nur deshalb können Sie entscheiden, was Sie für sich benötigen.

So, oder zumindest so ähnlich ist es in der privaten Krankenversicherung. Wenn ich Ihnen sage, dass Sie Hospizleistungen absichern können, dann können Sie sich überlegen, ob Ihnen die wichtig sind oder ob Sie die Kosten allein tragen. Wenn ich Ihnen sage, dass es Versicherer gibt, die Vorsorgeuntersuchungen außerhalb der Selbstbeteiligung bezahlen, nur dann können Sie überlegen, ob Ihnen das wichtig ist oder ob Sie die Vorsorgeuntersuchungen einfach ohnehin selbst zahlen wollen. Und nur dann, wenn ich Ihnen sage, dass es neben der fallbezogenen noch eine absolute und auch eine prozentuale Selbstbeteiligung gibt (und diese sich sowohl steuerlich als auch vertragsrechtlich anders auswirken), nur dann können Sie die Möglichkeiten vergleichen. Jetzt, mit all dem Wissen, können Sie sich in Ruhe eine Meinung bilden. Und erst wenn Sie sich diese Meinung gebildet haben, erst dann ist es möglich final und verbindlich eine Entscheidung zu treffen.

Es tut mir leid, Angebote verschicken ist nicht.

Das mag jetzt hart klingen ist es aber gar nicht. Ich möchte, dass Sie verstehen, welche Art von Versicherungsschutz Sie kaufen. Ich möchte, dass Sie verstehen, welchen Umfang an Versicherungsschutz es gegeben hätte. Wenn Sie sich dann, unter Kenntnis dessen, was es gegeben hat, dagegen entscheiden und sich für eine abgespeckte Version des Versicherungsschutzes entscheiden, dann ist das vollkommen in Ordnung. Auch hier: nicht jeden Luxus, den es gibt, muss man auch haben. Dennoch gibt es viele Leistungsbereiche, die mittlerweile in verschiedenste Tarife der privaten Krankenversicherung Einzug gehalten haben, die noch vor Jahren nur im Luxussegment zu finden waren.

Wir finden Mindestleistungen, Leistungserweiterungen, beitragsfreie Zeiten für Kinder, Elternzeitbefreiung und wir finden Zusatzbausteine, ganz, ganz viele. All diese Punkte müssen Sie aber zunächst einmal kennen, verstehen um dann zu entscheiden, in welchem Umfang der Versicherungsschutz wichtig ist.

Der richtige Weg zur privaten Krankenversicherung

Und das ist genau der Grund, warum ich einfache Angebote auf Anforderung eines Interessenten nicht verschicken möchte und werde. Schicke ich genau diesem Interessenten dieses eine Angebot, damit nehme ich ihm die Entscheidungsmöglichkeit für den Rest des Marktes. Der Weg zur richtigen und damit meine ich passenden privaten Krankenversicherung, führt über eine ausführliche Analyse, mehrere Gespräche und als nächsten Schritt die erste Auswertung.

Erst viel später kommen Risikovoranfragen, Arztanfragen und Risikoeinschätzungen dazu und erst am Ende, wenn die Tarifentscheidung aufgrund von Leistungskriterien, Unternehmenskennzahlen und den persönlichen Wünschen getroffen ist, geht es weiter. Natürlich spielt die Risikoentscheidung eine Rolle und ist das letzte i-Tüpfelchen zum Entscheiden. Der Weg, sich von vornherein auf einen Tarif festzulegen und im Zweifel sogar nur bei diesem Versicherer Risikovoranfragen zu starten, führt bei vorhandenen Vorerkrankungen zu einer verzerrten Wahrnehmung des Marktes.

Denn wer nur einen Versicherer fragt, wie er bestimmte Erkrankungen hinsichtlich des Risikos einschätzt, der wird nie erfahren, was die anderen gedacht haben. Und es gibt niemals nur einen einzigen Tarif oder einen einzigen Versicherer, der auf das persönliche Leistungsniveau passt. Es gibt eine Reihe von Versicherern, die entsprechende Tarife, Tarifkombinationen oder -bausteine anbieten, um den persönlichen Bedarf abzudecken. Dabei spielen neben heutigen Leistungsvorgaben genauso zukünftige Entwicklungen hinsichtlich der eigenen beruflichen, privaten und familiären Planung eine Rolle.

Den genauen Ablauf, detailliertere Informationen und meinen Leitfaden finden Sie gebündelt auf meiner

3 Kommentare

  1. Es hat Spaß gemacht Ihren Beitrag zu lesen.
    Mit den vielen Absätzen ist es verständlicher einen Artikel zu lesen, gerade bei einem Thema wie dem PKV Tarifwechsel.

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